Unterricht vom 30.12.2017
We are on a streak
Zunächst einmal muss ich mich entschuldigen – das hier wäre eigentlich Trainingstagebuch *4*. Das letzte ist mir aber leider untergegangen, daher knüpfe ich nun mit 3 an. Nachdem Ani und ich zum Einbruch des Winters reiterlich länger anhaltende Probleme hatten, befinden wir uns nun seit einigen Wochen auf einem kleinen Höhenflug! Es macht einfach nur Spaß! Der kleine Mann ist wieder unheimlich motiviert und es läuft richtig gut. Egal ob ich alleine reite oder im Unterricht, ich steige eigentlich immer mit einem guten Gefühl ab.
Insbesondere die Trabtour ist jetzt durchgängig ordentlich, sowohl im Leichttraben und v/a als auch im Aussitzen. Schenkelweichen und Schulterherein klappen immer besser und sogar im Galopp sind Fortschritte zu erkennen. Man kann nun auch hier wieder, zumindest phasenweise, von Anlehnung sprechen. Allerdings „greife ich hier auch an“. Damit meine ich, dass ich mich im Training alleine immer wieder zwinge elendig viele Trab/Galopp Übergänge zu reiten. Scheinbar fängt es an Früchte zu tragen.
Ab und an lässt unsere Reitlehrerin uns ja ein paar Tritte Rückwärtsrichten. In einem früheren Tagebucheintrag habe ich beschreiben, dass Ani zeitweilig arg mit mir diskutiert hat. Das ist aktuell wie weggeblasen. Er tritt sofort gleichmäßig rückwärts, bleibt dabei schön durchs Genick und ich bin flink genug ein seitliches Ausweichen mit meinem Schenkel zu verhindern. Fantastisch! Da braucht es maximal eine Wiederholung und dann widmen wir uns etwas anderem, weil er das so fein macht.
In der letzten Unterrichtseinheit haben wir uns im Trab seit längerem mal wieder am Tritte verlängern versucht. Ich würde sagen es war unser bester Versuch yet, aber schlecht war er immer noch 😀 Positiv war, dass er merklich angezogen ist und ich ihn dabei das erste Mal ohne Probleme weich mitschwingen konnte. Darüber war ich sehr überrascht, offenbar so sehr dass ich im letzten Drittel vor amazement die Anlehnung verloren habe -.- Das ging also komplett auf meine Kappe.
Unsere Reitlehrerin hat uns sehr gelobt. Zu Ani hat sie gesagt, dass sich über die vergangenen Monate in denen wir nun zusammen arbeiten, die Durchlässigkeit merklich verbessert hat und dass er sich in dieser Einheit viel besser rechts hat biegen lassen, was sonst sehr schwer für uns war. Ich staune jedes Mal wie toll er mittlerweile kaut – nach jeder Reitstunde hat er ein ganz weißes Dressurpferdemaul und er fängt immer mehr an loszulassen. Als ich anfing ihn zu reiten, hat er sich immer stark festgehalten was sich u. a. durch Schlauchgeräusche geäußert hat. Zunächst habe ich mir Sorgen gemacht, dass es an meiner Reiterei liegt weshalb ich erleichtert war, als ich feststellte, dass er dies auch bei seiner Besitzerin macht. Seit ich bei Alex trainiere wird es immer weniger, manchmal gluckst er schon gar nicht mehr.
Für mich hatte sie aber auch ein paar lobende Worte übrig: Ani war recht „munter“, da er auf Grund gesundheitlicher Probleme (ich hatte auf unserem Instagram Account darüber berichtet) ein bisschen Schonprogramm hatte. Ohne Veranlassung startete er übermütige Kapriolen. Alex war sehr zufrieden, dass ich ruhig sitzen geblieben und konsequent weitergeritten bin. Sie hat uns direkt auf eine Volte abwenden lassen um die Stelle erneut zu passieren und die Situation zu korrigieren und schon hier konnte ich mit der inneren Hand wieder weich werden und er zuckte mit keiner Wimper. Sie sagte er habe gemerkt, dass ich mich davon nicht habe beeindrucken lassen. Ich meine.. Natürlich war ich beeindruckt, aber offenbar habe ich es gut überspielt 🙂 Beim Angaloppieren hat er sich dann noch an einem halbherzigen Buckler versucht, der so süß war, dass ich sogar lachen musste.
Also aktuell läuft es bei uns wirklich gut. Ich weiß, dass die nächste Talfahrt schon auf uns wartet, aber ich würde sie gern noch ein bisschen länger warten lassen 🙂